
San Nicola hat schon eine Geschichte und seine Basilika auch. Seine – vielleicht seine – Knochen wurden in Myra in der heutigen Türkei geraubt und schnellstens nach Bari überführt. Dann wurde eine Basilika dazu gebaut, seine Reliquien in der Krypta versteckt und – ätsch! Da könnt ihr machen, was ihr wollt – zeigte man den Byzantinern eine lange Nase. Und jetzt kommen Pilger und Touristen hin und füllen Taschen der örtlichen Hotel-, Restaurant- und Souvenir-Shop-Besitzer in Bari Vecchia. In den schmalen Gassen der Altstadt drängeln sich erstaunlich viele kleine Verkaufsräume und -räumchen, manchmal gerade so winzig wie der Eingang eines kleinen Hauses. Auch Kleider, Taschen und Körbe werden dort verkauft. Und vor jedem steht immer eine Menschentraube. Wohl nach dem Motto: Je enger desto interessanter.
Hinter der Basilika ist es etwas ruhiger und einsamer, aber warum sollte man gerade da hingehen? – Das dazugehörige Museo Nicolaiano ist gleich nebenan. Es ist zwar klein, aber der Besuch lohnt. Man staunt über einige Exponate, die einem plötzlich das Gefühl vermitteln, dass irgendwo hier unter unseren Füßen eine Grenze zwischen der römisch-katholischen und orthodoxen Kirche verlaufen muss. Nur der steinerne Löwe, der ein Lamm verspeist, sieht unsicher oder erschrocken aus, oder vielleicht nur enttäuscht, dass das Lamm nicht ganz frisch war.
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