Leonard Frenzen, Protagonist in meinem aktuellen Roman ist Student des neu gegründeten Polytechnikums in Aachen. Das Objekt seiner Liebe, Henriette von Bolkenstein ist vor einigen Jahren aus dem preußischen Berlin in die beschauliche Stadt zwischen Rhein und Maas gekommen, denn ihr Vater ist ein hoher Beamter der Berliner Regierung. Wir schreiben das Jahr 1883.
Die erste Begegnung der beiden hätte unter beileibe angenehmeren Umständen passieren können als beim Brand des Aachener Rathauses. Dann aber hätte der junge Mann vielleicht nicht so viel Eindruck schinden können, wie jetzt, als er die Mutter von Henriette aus einer gefährlichen Lage befreite. Damit sicherte er sich ihr Wohlwollen.

Am Rathaus werden das Dach und die Turmhelme erneuert, während unser Pärchen ihr neues Gefühl vorsichtig erforscht. Nur gut, dass Leo seine Angebetete besuchen und sie manchmal auch ausführen darf. Gelegenheiten, sich an öffentlichen Plätzen zu treffen, natürlich in Begleitung von Anstandspersonen, gibt es zur Genüge: den Lousberg, den Zoologischen Garten und den Elisenbrunnen, nur um diese drei beliebten Orte zu nennen.
Was aus diesen Frühlingsgefühlen in Zeiten des Kulturkampfes werden durfte, werdet ihr schon bald erfahren.
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